Wer sich fragt, was der eigenartige Titel bedeutet: Ich hatte letzten Sonntag erzählt, dass es für mich Kopfglaube und Handlungsglaube gibt. Kopfglaube hat die Theorie verstanden. Und Handlungsglaube glaubt die Theorie so sehr, dass er sie lebt. 

Kleines Beispiel: Ich hab Zuhause neben meinem Herd eine Steckdose die vom Kochen total verschmoddert ist und mich schon seit Monaten nervt. Leider lässt sich die kleine Schraube nicht lösen, sodass ich die Steckdosenhülle einfach abbauen könnte um sie in die Spülmaschine zu hauen. Also hab ich ein Rührgerät an die Steckdose angeschlossen, es angeschaltet und Rebecca in die Hand gedrückt. Dann bin ich an den Sicherungskasten gegangen und hab so lange Sicherungen rausgemacht, bis das Rührgerät ausging. Ich wusste damit laut Kopfglauben, dass die Steckdose aus ist. Und dann hab ich unsere elektrische Putzzahnbürste mit Fit und etwas Wasser bestückt und habe angefangen, die Steckdose zu putzen. Anfangs war da hauptsächlich Kopfglaube – ich musste mir immer wieder sagen „die Steckdose hat keinen Strom mehr“ und dennoch hatte ich bissl Schiss. Mit der Zeit wurde aus dem Kopfglaube auch ein Handlungsglaube – ohne Angst konnte ich in der Steckdose rumwurschteln. Die Erfahrung hat mich gelehrt, dass da wirklich kein Strom drauf ist.

Ich glaube, wir verwenden viel Zeit darauf, unseren Kopfglauben zu entwickeln. Aber nehmen wir uns auch die Zeit zu testen, ob wir wirklich glauben, was wir theoretisch verstanden haben?

Ich bin überzeugt, Gott hat uns unheimlich lieb, auch wenn wir uns nicht trauen, die "Zahnbürste in die Steckdose zu stecken". Allerdings denke ich auch, dass wir Freiheit und Liebe finden und erfahren, wenn wir lernen, ihm mehr und mehr zu vertrauen.

Mittli ( Potenzialentdeckerin, Mediatorin, Pastorin & Schauspielerin)

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