Stille Nacht

Du führst in keine „Stille Nacht“,
Wir haben’s viel zu eilig.
Und was uns Jahr für Jahr gebracht -
Wir finden es kaum heilig.

Und Stall und Krippe, die sind leer,
Du bist längst fortgegangen.
Wir sehen keine Engel mehr,
Der Himmel ist verhangen.

Doch während wir in Angst und Leid
Dein Wunder, Herr, verloren,
Hast Du aus Schuld und Qual befreit
Und bist uns neu geboren.

Wir wollen kein „Stille Nacht“.
Du sollst uns, Herr, begleiten,
Bleibt auch verborgen Deine Macht,
Du musst uns doch bereiten.

Du stellst Dein Licht in jede Not.
Wir geh’n in Deinem Namen.
Sei uns die Tür, das Licht, das Brot-
Herr, bleibe bei uns. Amen.

Christa Hacker, 18.12.1967

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